STI Bus AG (Tochtergesellschaft)
STI Bus AG (Tochtergesellschaft)
Verwaltungsrat
Präsident
Mitglied seit 2019
Projektleiter
Fahrni
Vizepräsident
Mitglied seit 2019
Steffisburg
Mitglied seit 2023
Grossrat
Merligen
Geschäftsführung
Geschäftsführer seit 2023
Revisionsstelle
(gewählt bis Generalversammlung 2025)PricewaterhouseCoopers AG |
Erläuterungen zum Geschäftsjahr
Vorwort des Geschäftsführers
Grosse Herausforderungen und bemerkenswerte Erfolge prägten das Geschäftsjahr 2024 der STI Bus AG. Erstmals in der Firmengeschichte hat das Unternehmen in einem Jahr über 18 Millionen Fahrgäste zuverlässig an ihr Ziel gebracht. Die STI Bus AG ist stolz auf diesen Meilenstein, der dank treuer Fahrgäste und engagierter Mitarbeitenden möglich war.
Engagierte Mitarbeitende waren es auch, die am Abend des 12. August innerhalb kürzester Zeit einen umfassenden Ersatzverkehr organisierten. Das Unwetter im Berner Oberland brachte für die STI diverse Herausforderungen mit sich: Umso erfreulicher, dass die STI sich einmal mehr als zuverlässige Partnerin für Ersatzfahrten bewähren konnte.
Bewährt haben sich ebenfalls die unterjährig umgesetzten Massnahmen zur Verbesserung der Kundeninformation unter Berücksichtigung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Zudem erfolgte die Einführung des neuen Dienstkleidersortimentes, welches den heutigen, modernen Anforderungen gerecht wird.
Erich Seiler,
Geschäftsführer
Fahrgastentwicklung hin zu einem Rekord
Im Berichtsjahr nutzten 18,25 Millionen Menschen das öV-Angebot der STI Bus AG, was einem neuen Fahrgastrekord gleichkommt. Die Fahrgastzahlen stiegen in Thun und Grindelwald im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent. Immer mehr Menschen setzen auf den öV und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Strassennetzes sowie zur Reduktion von Emissionen in unserer wunderschönen Region. Dieser ausserordentliche Erfolg zeugt vom Vertrauen der Fahrgäste und dem Engagement der Mitarbeitenden, die mit ihrer Verlässlichkeit und ihrer Einsatzbereitschaft täglich für einen funktionierenden Betrieb sorgen.
In Thun stiegen die Frequenzen um rund drei Prozent, während die Kilometerleistung circa ein Prozent höher lag als im Vorjahr. In Grindelwald verzeichnete der Kursbetrieb einen Anstieg der Frequenzen um rund 26 Prozent bei einer Erhöhung der Kilometerleistung von rund 15 Prozent. Letzteres ist auf zusätzliche Fahrzeuge zurückzuführen, die durch die erhöhte Nachfrage eingesetzt werden konnten.
Der Anstieg der Fahrgastzahlen steht in Zusammenhang mit dem Tourismus und dem Ausbau mehrerer Angebote. Auf den Linien 121 und 122 wurde der Halbstundentakt insgesamt sieben Wochen länger angeboten als in den Vorjahren. Von Mitte Mai bis Mitte Oktober wurde für den von der Gemeinde, Grindelwald Tourismus, den Jungfraubahnen und der Pfingsteggbahn bestellten Viertelstundentakt ein zusätzlicher Umlauf zwischen Grindelwald, Terminal und der Pfingsteggbahn eingesetzt.
Der Betrieb der Moonliner-Linien entwickelte sich im Berichtsjahr erfolgreich. Bei gleichbleibender Kilometerleistung nutzten im Vergleich zum Vorjahr rund 13 Prozent mehr Fahrgäste die Moonliner-Angebote. Einerseits sorgten zahlreiche Veranstaltungen entlang des Liniennetzes für eine erhöhte Nachfrage. Andererseits trug die wachsende Bekanntheit des Moonliners als Bestandteil des öV-Grundangebots zum Anstieg der Fahrgastzahlen bei.
Ein Unwetter mit Folgen
Die Leitstelle der STI Bus AG ist verantwortlich für die Steuerung und Koordination des operativen öffentlichen Verkehrs in den Regionen Thun und Grindelwald. Eine zentrale Aufgabe der Mitarbeitenden ist das Überwachen und das Koordinieren des Ersatzverkehrs.
Das Unwetter vom 12. August zeigte exemplarisch, wie entscheidend eine effiziente Koordination, rasches Handeln und eine gute Zusammenarbeit sind. Um 18.30 Uhr löste die BLS-Bahnleitstelle in Spiez den Prozess zu einem ungeplanten Ersatzverkehr aus. Kurze Zeit später standen STI-Fahrzeuge am Bahnhof Spiez einsatzbereit. Nach einer Strassensperre und einem Extraschiff pendelte sich erst gegen Mitternacht ein normalisierter Ersatzverkehr ein. In den frühen Morgenstunden des Folgetages nahm die BLS den Schienenverkehr zwischen Spiez und Interlaken West reduziert wieder auf.
Neben dem Einsatz in Spiez koordinierte die Leitstelle weitere Ersatzverkehr-Aufträge. Zwischen Zweilütschinen und Grindelwald organisierte die STI den Ersatzverkehr vom 13. bis 15. August. Um einen optimalen Betrieb sicherzustellen, setzte die STI auch Fahrzeuge aus dem Carreisegeschäft ein. Für die Zentralbahn überwachte die Leitstelle die beiden STI-Fahrzeuge, die bis Ende November im Ersatzverkehr zwischen Interlaken Ost–Brienz–Meiringen im Einsatz waren.
Neue Haltestelleneinrichtung Grindelwald
In Grindelwald wurden alle 131 Haltestellen mit einer neuen Beschilderung ausgestattet; einschliesslich jener, die bislang über keine Kennzeichnung verfügten. Dies verbessert die Kundeninformation und erleichtert insbesondere ortsfremden Gästen das Auffinden der Haltestellen. Mit den Neuinstallationen erfolgte eine Harmonisierung mit den Haltestelleneinrichtungen des Thuner Liniennetzes.
Neue Überkopfanzeigen Bahnhof Thun mit Text to Speech / E-Paper
Die Überkopfanzeigen im öffentlichen Verkehr erfüllen verschiedene Anforderungen. Eine der wichtigsten ist die Les- und Sichtbarkeit der Anzeigen. Die Vorgaben sind eng mit dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) verknüpft, welches die Inklusion von Menschen mit Einschränkungen ins gesellschaftliche Leben gewährleisten soll. Das BehiG gibt unter anderem vor, dass die Überkopfanzeigen aus verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen gut lesbar sein müssen, was durch die Verwendung von ausreichend grossen Schriftbildern und kontrastreichen Farben erreicht wird. Damit tragen die Transportunternehmen den geforderten Beitrag zu barrierefreien Kommunikationseinrichtungen im öffentlichen Verkehr bei.
Im Berichtsjahr ersetzte die STI Bus AG alle Überkopfanzeigen der Kanten A bis M am Bahnhof Thun durch neue Geräte in vier- und achtzeiliger Ausführung. Diese sind mit der Bedarfsansage respektive einer Vorleseversion für sehbehinderte und blinde Fahrgäste (Text-to-Speech) ausgestattet.
Um eine einwandfreie Kundeninformation sowie das BehiG an weiteren Haltestellen zu gewährleisten, wurden zusätzlich 13 E-Paper-Geräte beschafft. Diese ergänzen den klassischen Fahrplanaushang und zeigen Echtzeitinformationen an. Die E-Paper werden an Haltestellen mit ausgewiesenem Bedarf, beispielsweise im Einzugsgebiet von Alters- oder Behinderteneinrichtungen, eingesetzt, um eine dynamische, optische und/oder akustische Kundeninformation zu gewährleisten.
Neue Dienstkleider
Das bisherige Dienstkleidersortiment, das im Jahr 2013 anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der STI eingeführt wurde, entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ein Projekt zur Erarbeitung wurde aufgesetzt und für dessen fachliche Begleitung konnte mit Sabine Portenier eine Thuner Modedesignerin gewonnen werden.
In enger Zusammenarbeit mit ihr entstand ein neues, zeitgemässes Dienstkleidersortiment für die Mitarbeitenden im öffentlichen Verkehr (Fahrdienst, Verkauf und Oberland Reisen). Die neue Kollektion setzt auf nachhaltige Materialien und wurde von Schweizer Herstellern zu Kleidungsstücken verarbeitet. Die neuen Dienstkleider werden an allen Firmenstandorten getragen und berücksichtigen die unterschiedlichen Witterungsbedingungen.
Die Ausgabe der neuen Dienstkleider erfolgte ab Februar des Berichtsjahres. Die Mitarbeitenden buchten in einem Onlinetool individuelle Abholtermine. Insgesamt wurden über 350 Mitarbeitende mit rund 5 000 Kleidungsstücken ausgerüstet: eine logistische Meisterleistung, die viel Koordination erforderte.