STI Bus AG (Tochtergesellschaft)
STI Bus AG (Tochtergesellschaft)
Verwaltungsrat
Geschäftsführung
Revisionsstelle
(gewählt bis Generalversammlung 2024)PricewaterhouseCoopers AG |
Erläuterungen zum Geschäftsjahr
Vorwort des Geschäftsführers
Das Kerngeschäft der STI Bus AG blieb mit der neuen Konzernstruktur unverändert: Sie ist weiterhin zuständig für den öffentlichen Verkehr in der Region Thun sowie neu auch in Grindelwald.
Die Integration des Standortes Grindelwald bestand im Berichtsjahr die erste Bewährungsprobe; indessen werden weitere Optimierungen implementiert. Mit dem unkomplizierten Personalaustausch zwischen den Betriebsstandorten konnte auf personelle Engpässe umgehend und nachfrageorientiert reagiert werden. Mit der Einführung der Selbstkontrolle in Grindelwald erfolgte ein weiterer Schritt hinsichtlich Fahrplanstabilität und Effizienz.
Erich Seiler,
Geschäftsführer
Fahrplanangebot und Fahrgastentwicklung
Das Nachtbusangebot (Moonliner) verzeichnete nach der Übernahme in das kantonale Grundangebot eine hohe Nachfrage. Die Frequenzen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent.
Die Frequenzen konnten in Thun, bei nahezu identischen Kilometerleistungen, erneut gesteigert werden. Die Zunahme der Fahrgäste betrug gegenüber dem Vorjahr rund 13 Prozent. Damit liegen die Frequenzen rund 1,3 Prozent über 2019 – dem Jahr vor Corona.
GrindelwaldBus transportierte nahezu 300'000 Personen mehr als im Vorjahr, was einer Frequenzsteigerung von 26 Prozent entspricht.
Personalbeschaffung
Im Berichtsjahr hat die STI Bus AG rund 40 Fahrdienstmitarbeitende unter Begleitung von aktiven Personalmarketingmassnahmen rekrutiert; davon wurden 14 Mitarbeitende mittels der STI-internen Ausbildung auf die Prüfung der Führerausweiskategorie D (Bus/Car) vorbereitet. Die STI Bus AG bietet die interne Ausbildung von der Führerausweiskategorie Personenwagen auf die Führerausweiskategorie Bus/Car seit 2020 an und hat seither mehr als 50 Personen auf diesem Weg ausgebildet.
Personalentwicklung
Das Führungsteam in Grindelwald wurde mit zwei Teamleitenden ergänzt; damit wird die Standortleitung entlastet und die Fahrdienstmitarbeitenden können individueller betreut werden. Die Teamleitenden übernehmen zudem unterschiedliche Aufgaben im administrativen Bereich und helfen bei Bedarf im Fahrdienst aus.
Fahrdienstmitarbeitende wurden zu polyvalenten Fahrdienstleitenden ausgebildet. Mit der Ausbildung im Leitstellendienst werden Fahrdienstmitarbeitende befähigt, die Steuerung und Koordination des Fahrbetriebs zu übernehmen. Dadurch können sie flexibel im Fahrdienst oder in der Leitstelle eingesetzt werden. Diese Massnahme trägt zur Effizienz und Flexibilität im operativen Betrieb bei und stärkt das Team insgesamt.
Ebenfalls mit internen Ressourcen wurde der Kontrolldienst verstärkt. Dieser ist regelmässig auf den Liniennetzen in Thun und Grindelwald unterwegs und minimiert mit den Kontrollen Einnahmeausfälle im öffentlichen Verkehr. Die Mitarbeitenden im Kontrolldienst werden zudem für kurzfristige Fahrdiensteinsätze eingesetzt und tragen damit einen wesentlichen Teil zur Fahrplanstabilität bei.
Ausbildung nach Chauffeurzulassungsverordnung (CZV)
Die Koexistenz von Bussen und Fahrrädern sowie das Dienstleistungsverhalten der Fahrdienstmitarbeitenden gegenüber Kunden waren die beiden Schwerpunktthemen der Ausbildung. Die Fahrdienstmitarbeitenden begegneten ihren Kolleginnen und Kollegen hinter dem Bussteuerrad einmal als Fahrradfahrende sowie einmal als Fahrgäste.
Die Koexistenz von Bussen und Fahrradfahrenden ist nicht erst seit dem E-Bike-Boom eine Herausforderung für die Fahrdienstmitarbeitenden; meistens bei Überholmanövern entstehen gefährliche Situationen. Die Fahrdienstmitarbeitenden konnten als Fahrradfahrende wertvolle Erfahrungen für ihre Tätigkeit hinter dem Lenkrad sammeln.
Das Dienstleistungsverhalten der Fahrdienstmitarbeitenden gegenüber der Kundschaft wurde im zweiten Teil der Ausbildung behandelt. Bei der STI Bus AG gehen jährlich rund 1700 lobende und kritisierende Kundenreaktionen ein. Der Fokus der Ausbildung lag selbstredend auf den kritischen Reaktionen; beispielsweise das Vorbeifahren an Haltestellen trotz wartender Fahrgäste.
Die Fahrdienstmitarbeitenden, ausgerüstet mit Fragebögen, beobachteten und notierten in der Rolle als Fahrgäste die verschiedenen Verhaltensweisen der Kolleginnen und Kollegen während der Fahrt. Zurück im Schulungsraum wurden die Fragebögen ausgewertet, die Verhaltensweisen besprochen sowie das Verbesserungspotenzial erörtert.
Die beiden Perspektivenwechsel trugen nachhaltig zu einem bewussteren Kundenumgang bei.
Kampagnen «öV-Knigge» und «Sicher sichtbar»
Für die Kampagne «öV-Knigge» priorisierte das Fahrdienstpersonal Themen, die im Alltag herausfordernd sind. Diese Themen gaben die Sujets der Kampagne vor, die ab August mit einer Prise Humor auf ein rücksichtsvolles Miteinander aufmerksam machte. Die Kampagne führte zu einer hohen, positiven Kundenresonanz. Die humorvolle und dennoch unmissverständliche Umsetzung des Knigges, dass die Reisenden mehr Rücksicht aufeinander nehmen sollen, gefiel.
Mit der Kampagne «Sicher sichtbar» wurden die Fahrgäste aufgefordert, an Haltestellen auf sich aufmerksam zu machen: In der Dunkelheit und bei schlechten Wetterverhältnissen beispielsweise mit Lichtquellen des Smartphones oder durch frühzeitiges Aufstehen. Die Fahrdienstmitarbeitenden schätzten, dass bei den Fahrgästen dieser Druckpunkt aus dem Alltag thematisiert wurde.