Der Betriebsertrag konnte um 6.7 % auf CHF 58.5 Mio. gesteigert werden (54.8).

Der Verkehrsertrag aus den abgeltungsberechtigten Sparten sowie den touristischen Linien konnte um 3.3 % auf CHF 20.3 Mio. (19.6) gesteigert werden. Die sowohl für den öffentlichen wie auch für den touristischen Verkehr sehr herausfordernden Pandemiejahre konnten im abgelaufenen Rechnungsjahr definitiv wieder korrigiert werden. Der bedeutendste Anteil mit CHF 10.7 Mio. entfällt auf Anteile aus dem Libero-Tarifverbund, für welchen der Zielumsatz insgesamt um 3.8 % verbessert werden konnte. Der aktuelle Verteilschlüssel der STI Bus AG für Anteile aus den Tarifverbund-Einnahmen beträgt 3.7 %. Der für 2024 geplante Methodenwechsel für die Abgrenzung von Abonnementen mit einem Effekt von CHF 0.4 Mio. wurde auf Weisung der Besteller bereits in der Jahresrechnung 2023 abgegrenzt. Aus dem Verkauf von General- und Halbtaxabonnementen wurden der STI Bus AG aufgrund der aktuell gültigen Verteilschlüssel des Nationalen Direkten Verkehrs (NDV) CHF 6.7 Mio. zugeteilt. Die Erträge aus diesen beiden Verteiltöpfen machen 85.8 % des gesamten Verkehrsertrages aus, was die fehlende Beeinflussbarkeit und damit die Abhängigkeit von Pauschalentschädigungen deutlich macht.

Im Rahmen des Bestellverfahrens für das Fahrplanjahr 2023 konnten mit Bund und Kanton zum Ausgleich der ungedeckten Kosten der abgeltungsberechtigten Linien Abgeltungen von insgesamt CHF 28.2 Mio. vereinbart werden. Gegenüber dem Fahrplanjahr 2022 mit einem Betrag von CHF 27.1 Mio. ergibt sich eine Abgeltungserhöhung von 4.2 %.

Im Umfang von CHF 2.8 Mio. (2.9) konnten Erträge aus den abgeltungsberechtigten Sparten erzielt werden, insbesondere für Werbung, Verkaufsprovisionen sowie für Transportentschädigungen. Weitere CHF 2.5 Mio. (2.6) wurden mit mehreren grösseren Bahnersatzaufträgen generiert. Aus dem Reisegeschäft resultierte mit CHF 1.5 Mio. erneut ein sehr erfreuliches Ergebnis, was einem Zuwachs von über 30 % gegenüber dem Vorjahr (1.1) entspricht. Mit CHF 1.5 Mio. konnten im gleichen Umfang Werkstatt-Serviceleistungen für Drittkunden generiert werden. Insgesamt konnte ein konsolidierter Nebenertrag von CHF 10.0 Mio. (8.1) erwirtschaftet werden.

Der konsolidierte Betriebsaufwand stieg um 4.8 % auf CHF 51.3 Mio. (48.9).

Der Materialaufwand beträgt CHF 8.6 Mio. und liegt damit 14.5 % über dem Vorjahr (7.5). Diese Position setzt sich insbesondere aus Materialkosten für den Fahrzeugunterhalt, Distributionskosten für den öffentlichen Verkehr, Liegenschaftskosten sowie Kosten für die Beschaffung des erforderlichen Dieseltreibstoffs zusammen. Dank einem um rund 9 % tieferen Durchschnittspreis konnten die Treibstoffkosten um CHF 0.4 Mio. reduziert werden.

Der Personalaufwand beträgt CHF 38.1 Mio. und fällt damit um CHF 2.3 Mio. höher aus als im Vorjahr. Eine Erhöhung des Personalbestandes sowie die Anpassung der Löhne und Zulagen führten insgesamt zu höheren Kosten von 5.1 %. Entsprechend sind auch die Kosten für Sozialleistungen angestiegen. Die zum Teil sehr schwierige Suche nach neuen Mitarbeitenden hat auch zu deutlich höheren Kosten für die Personalrekrutierung geführt.

Der übrige betriebliche Aufwand liegt mit CHF 4.6 Mio. unter dem Vorjahrswert von CHF 5.7 Mio. (- 18.8 %). Diese Position beinhaltet die Kosten für Sachversicherungen, Verwaltungs- und Informatikaufwand, Werbeaufwand sowie die Kürzung der Vorsteuern aufgrund der erhaltenen Abgeltungen.

Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) liegt mit CHF 7.2 Mio. 22.6 % über dem Vorjahr (5.9).

Die Sachanlagen sowie die immateriellen Werte wurden im Geschäftsjahr mit CHF 5.7 Mio. abgeschrieben. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr (5.2) um 10.0 %. Die Abschreibungen in den abgeltungsberechtigten Sparten wurden innerhalb der Bandbreiten der Abschreibungssätze für Anlagen des regionalen Personenverkehrs gemäss Verordnung über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen (RKV) vorgenommen. Die weiteren Abschreibungen erfolgten gemäss Abschreibungsverordnung (AbV) des Kantons Bern, welche kürzere Nutzungsdauern vorsehen.

Aus dem Verkauf von Sachanlagen resultierte ein Veräusserungsgewinn von CHF 0.7 Mio.

Die nicht steuerbefreiten Gewinne der Tochtergesellschaften ergeben einen Steueraufwand von CHF 0.2 Mio.

Die Bilanzsumme hat im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um CHF 2 Mio. zugenommen und beträgt am Ende des Geschäftsjahres CHF 59.0 Mio. (57.0).

Das Umlaufvermögen liegt mit CHF 13.2 Mio. nur unwesentlich unter dem Vorjahreswert von CHF 13.3 Mio.

Das Anlagevermögen veränderte sich um CHF 2.1 Mio. und beträgt neu CHF 45.8 Mio. (43.7).

Das Fremdkapital erhöhte sich im abgelaufenen Rechnungsjahr um 0.8 % auf CHF 44.7 Mio. (44.3).

Das Jahresergebnis von CHF 1.6 Mio. führt zusammen mit der Verbuchung der Ergebnisverwendungen aus dem Vorjahr sowie dem Nettoabgang von eigenen Aktien zu einem höheren Eigenkapital von CHF 14.4 Mio. (12.7).

Die STI Gruppe hat 2023 im Jahresdurchschnitt insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende (Vollzeitstellen) beschäftigt.

Der Verwaltungsrat hat die Geschäftsleitung beauftragt, ein Risikomanagement und ein internes Kontrollsystem zu betreiben. Die identifizierten Risiken werden nach Häufigkeit sowie Art der Auswirkung quantifiziert und in einem Risikoinventar dargestellt. Der Verwaltungsrat genehmigt das Risikoinventar jährlich. Aufgrund der Umstrukturierung wurde das Risikomanagement neu aufgesetzt. Inskünftig werden die Risiken pro Gesellschaft geführt.

Zur Minimierung der einzelnen Risiken werden entsprechende Massnahmen festgelegt. Mit diesem Ansatz wird der Fokus hauptsächlich auf wichtige Risiken gerichtet, die das Erreichen der Unternehmensziele der STI Gruppe beeinträchtigen könnten.

Die Bestellungen der abgeltungsberechtigten öV-Leistungen für das Fahrplanjahr 2024 wurden von Bund und Kanton im Grundsatz zugesichert, die entsprechenden Angebotsvereinbarungen konnten aber bisher noch nicht abgeschlossen werden. Generell wird die Entwicklung der Fahrgastzahlen sowohl im abgeltungsberechtigten wie auch im touristischen Verkehr positiv beurteilt. Dies trifft auch auf das Reisegeschäft zu.

Kurz- und mittelfristig werden die Aufwendungen für Cybersecurity, die Umsetzung der Elektromobilität sowie das Investitionsprojekt für den neuen Hauptsitz zentrale Themen für die STI Gruppe sein.

Die Konzernrechnung umfasst die Jahresrechnungen der STI Holding AG mit Sitz in Thun sowie ihrer Tochtergesellschaften.

Die STI Holding AG hält folgende Beteiligungen:

• STI Bus AG, Thun
• STI Service AG, Thun
• STI Liegenschaften AG, Grindelwald

PricewaterhouseCoopers AG, Bern

Die Konzernrechnung wurde bezüglich Darstellung und Bewertung gemäss Vorschriften des Obligationenrechts (OR) erstellt. Der Einzelabschluss der STI Bus AG wurde zudem auf der Basis der Verordnung des UVEK über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen (RKV) erstellt. Die wesentlichen Bilanzpositionen sind wie nachstehend erwähnt bilanziert.

Die konsolidierte Bilanz zeigt die Vermögens- und Schuldbestandteile gegenüber Dritten nach Eliminierung konzerninterner Forderungs- und Schuldverhältnisse.

Die konsolidierte Erfolgsrechnung zeigt den gegenüber Dritten realisierten Umsatz nach Ausscheidung der gruppenintern erbrachten Leistungen, der erfolgten Gewinnausschüttungen sowie der nicht realisierten Zwischengewinne.

STI Bus AG, Thun
Aktienkapital: CHF 500‘000,
Kapital- und Stimmenanteil 100 %

STI Service AG, Thun
Aktienkapital: CHF 100‘000,
Kapital- und Stimmenanteil 100 %
Gründung per 12.08.2022

STI Liegenschaften AG, Grindelwald
Aktienkapital: CHF 300‘000,
Kapital- und Stimmenanteil 100 %

Bilanzstichtag aller konsolidierten Gesellschaften ist der 31. Dezember, die verschiedenen Positionen werden einheitlich bewertet und es wird eine einheitliche Währung angewendet.

Die flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände sowie Guthaben bei Banken und PostFinance.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen kurzfristigen Forderungen werden zu Nominalwerten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Einzelwertberichtigungen bilanziert. Auf dem Restbestand werden pauschale Wertberichtigungen von 5 % vorgenommen.

Die Vorräte beinhalten im Wesentlichen Ersatzteile und Treibstoffe. Sie werden zu durchschnittlichen Einstandspreisen abzüglich notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.

Die Finanzanlagen enthalten die mit der Absicht der dauernden Anlage gehaltenen Wertschriften. Sie werden zu Einstandspreisen abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.

Die Sachanlagen sowie die immateriellen Werte (Software, Lizenzen, etc.) werden zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger linearer Abschreibungen bilanziert.

Zur Berechnung der Abschreibungsbeträge werden folgende Nutzungsdauern angewendet (für die STI Bus AG im Rahmen der Bandbreiten gemäss RKV):

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten werden zu Nominalwerten bilanziert.

Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen Darlehen von Dritten und Beteiligten sowie Leasingverbindlichkeiten. Sie werden zu Nominalwerten bilanziert.

Soweit ein Unternehmen die Gesamtaufwendungen einer Verkehrssparte mit den Erträgen und den von Bund und Kantonen erbrachten finanziellen Leistungen nicht decken kann, verantwortet es den Fehlbetrag selbst. Es trägt diesen auf die neue Rechnung vor.

Übersteigen die Erträge und die von Bund und Kantonen erbrachten finanziellen Leistungen die Gesamtaufwendungen einer abgeltungsberechtigten Verkehrssparte, so weist das Unternehmen mindestens zwei Drittel dieses Überschusses der Spezialreserve zur Deckung künftiger Fehlbeträge abgeltungsberechtigter Verkehrssparten zu.

Übersteigen die Erträge einer nicht abgeltungsberechtigten Sparte des konzessionierten Verkehrs die Gesamtaufwendungen einer Sparte, so ist der entstandene Ertragsüberschuss frei verfügbar.

Der Umsatz beinhaltet sämtliche Erlöse aus dem Verkauf von Fahrausweisen der Tochtergesellschaften, Anteile aus dem Verkauf von schweizweit gültigen Pauschalfahrausweisen, Abgeltungen von Bund, Kanton und Dritten für den Betrieb der konzessionierten Linien sowie Erlöse aus Nebengeschäften. Erlöse aus Fahrausweisen mit mehrmonatiger Gültigkeit (Generalabonnemente, Halbtaxabonnemente, Mehrfahrtenkarten, Tarifverbund-Abonnemente) werden monatlich abgegrenzt und entsprechend ihrer Laufzeit wieder aufgelöst.

Positionen in Fremdwährung werden zum Jahresendkurs des Euro-Bankguthabens umgerechnet.

Die STI Gruppe hat im Berichtsjahr im Jahresdurchschnitt insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende (Vollzeitstellen) beschäftigt.

Im Berichtsjahr wurden keine stillen Reserven aufgelöst.

Der Verwaltungsrat der STI Holding AG hat die vorliegende Jahresrechnung am 17.05.2024 genehmigt.

Seit dem Bilanzstichtag und dem 17.05.2024 sind keine Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2023 beeinträchtigen würden.

Mit Schreiben vom 14. April 2022 hat das Amt für Wirtschaft des Kantons Bern eine Aufforderung zur Stellungnahme betreffend Härtefallunterstützung im Jahr 2021 zwecks Widerrufsverfahren gemäss Staatsbeitragsgesetz zugestellt. Die Frist für das gewährte rechtliche Gehör lief bis am 31. Mai 2022. Sollte im Rahmen des Widerrufsverfahrens eine Verfügung erlassen werden, so wäre die erhaltene Härtefallhilfe ganz oder teilweise zurückzuerstatten. Der maximale Betrag beläuft sich auf CHF 790’109. Der Verwaltungsrat ist fest davon überzeugt, dass in der Beurteilung der für die Berechnung massgebenden Umsätze noch Argumentationsspielraum besteht und demzufolge eine allfällige Rückerstattungsverpflichtung im jetzigen Zeitpunkt nicht abschliessend feststellbar ist.

Der Verwaltungsrat bestätigt, dass bis zum Zeitpunkt der Genehmigung der Jahresrechnung die Situation unverändert ist und bisher keine Rückmeldung seitens Kanton erfolgt ist.